@frankfurtkueche
Ei guude wiiiiiiiieeeeeee… RRRRRRROOMMMMMMMMei GespritzSSSÜÜIIIIIIIIIIIiiiiooß… unn ne Handkäs’…. Für mich dBRRRRRRRuppe und eine klBRRRRRRRRRRRRRRRRRR BRRRRRRROOOOOAAAAAMMMMMMMMMMM…
@frankfurtkueche
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Relikt
Es ist ein einziges Wirrwarr. Wir befinden uns auf der lärmenden Hanauer Landstraße stadtauswärts. Vor uns kreuzt dröhnend die A 661, schnurrt rüber übern Main, raus nach Offenbach. Autobahn, Ratsweg, Hanauer – nicht nur Kreis- sondern Kreuz-und-Querverkehr. Die eine drunter, die andere drüber, dazwischen Tramgleise, noch eins drunter die Fußgänger. Abzweigen, auffahren, einfädeln, überqueren, abfahren, einbiegen, unterführen, geradeaus, links, rechts, die zweite wieder links, über die Gleise, unter den Gleisen, schräg rechts und drunter her, einmal rum und rüber, rot.
Ein Bahnhof wartet auf Anschluss
Er liegt etwas versteckt. Nicht direkt an der Hanauer Landstraße. Leicht nach hinten versetzt. Und doch irgendwie direkt dran. Der Frankfurter Ostbahhof ist nicht nur Endstation der U6. Die gibt es ja erst seit 1999. Hier verkehren tatsächlich Züge der Deutschen Bahn. Zumindest ein paar. So fünf sechs die Stunde. Immerhin. Zu fünf Zielen außerhalb Frankfurts. Die Bedeutung für den Personenverkehr ist gering. Vernachlässigbar dachte sich die Deutsche Bahn vermutlich. Und so sieht auch der Bahnhof aus.
Das Original III
Obwohl der Familienbetrieb in der ganzen Region bekannt ist wie eine bunte Wurst, blieb er überschaubar. Gerade mal 27 Mitarbeiter spülen und wühlen und mengen und mischen und stopfen und wischen im Dienste der Gref GmbH. Verkauf, Wursterei und Wohnen – alles unter einem Dach in dem Haus auf der Hanauer. Ob man dem Duft dieses wurstigen Allerleis in diesem Haus wohl jemals entgehen kann? Wahrscheinlich nicht. Der Geruch ist in den bald 100 Jahren einfach in Mörtel und Stein übergegangen. Unvorstellbar, wie viel Meter Darm hier schon gefüllt würde.
Rindswurst – Eine Gegendarstellung
Aber heute soll es tatsächlich um die Wurst gehen: Alle Nicht-Frankfurter werden nun endlich darüber aufgeklärt, was es mit der Gref-Völsinger Rindswurst eigentlich auf sich hat…
Das Original II
Die Geschäftsführerin von Gref-Völsings, Friederike Satvary, ist die Ur-Enkelin des Gründers Karl Gref. Unser Gespräch ist ausgiebig und ich erfahre viel über Rindswürste, geschichtliches, den Familienbetrieb und die Veränderungen der jüngeren Zeit an der Hanauer Landstraße. Völlig unerwartet enthüllt sich sogar eine interessante Verknüpfung zu einem schon besuchten Schauplatz…
Metzger, bleib bei deinen Würsten
Seit 1913 produziert und verkauft Gref-Völsing die Rindswurst und andere fleischliche Köstlichkeiten in dem Haus auf der Hanauer Landstraße. Die Frage nach den Veränderungen muss ich gar nicht erst stellen: Früher wäre die Welt hier noch in Ordnung gewesen, findet Frau Satvary.
Das Original
Als erste Adresse auf der Hanauer Landstraße gilt für Wolkenkratzer offenbar ein alteingesessenes Frankfurter Fleischerei-Fachgeschäft, das für seine Rindswurst berühmt ist. Klar, dass ich mich nach so viel Lobhuddelei von Chefseiten genötigt sehe, dort mal vorbeizuschauen. Da mein Besuch bei Gref-Völsings sehr ergiebig war, hab ich ihn als Dreiteiler für euch angerichtet.
Auf eine Apfelschorle mit Herrn Berner
Fleisch seit 1894 – der Laden brummt. Manchmal schon morgens um 9. Scheint eine echte Institution zu sein. Kurzerhand quatsche ich die Grillmeisterin hinter der Durchreiche an und werde zur Chef- bzw. Chefinnenetage durchgeschoben. Hinter den Kulissen muss ich mich an weißbeschürzten Fleischergesellen und überquellenden Brötchenkörben vorbeizwängen, um in einem mehr oder weniger strukturierten Dienstzimmerchen zu landen.
Das Universum Union
Alles fängt in den 90er Jahren an. So heißt es zumindest. Irgendwann so um den Dreh geschah er, der Urknall der Verwandlung des Frankfurter Ostends. Doch es ist schwierig ihn auf Zeit und Ort zu fixieren …
Eine der wahrscheinlich zahlreichen Keimzellen des vorzeigbaren Wandels war ein Brauereigelände an der Hanauer Landstraße. Seit 1909 produzierte die Dortmunder Union Brauerei hier ihr Bier. Die Neustrukturierung des Brauereigeländes, die Ende der 90er in Angriff genommen wurde, steht exemplarisch für die Neudefinition eines ganzen Stadtviertels. An die Stelle von handwerklichen Produktionsbetrieben und Fabriken treten Gewerbe, Gastronomie, Agenturen.
Luxus-Lofts in illustrer Lage
Am ersten Tag meiner Mission Hanauer Landstraße schlendere ich, des guten Wetters wegen am Hafen statt an der schattigen Hanauer entlang. Denn die boomende Automobil-Werber-Konsum-Meile ist nur eine Parallelstraße vom Industriehafen entfernt. Dienstleistungs- und Kreativwirtschaft mit klangvollen Labeln wie Alfa Romeo, Mercedes oder Publicis neben brüllenden, stampfenden Monstern von Hafenkränen.
Seit gestern verstärkt Christine Gipper unser Team in der Kreation für die nächsten Monate. Sie hat sich das gut überlegt, sagt sie.Christine hat Allgemeine Sprachwissenschaften studiert und lebt eigentlich in Bonn. Nach einem Praktikum bei der Stiftung Welthungerhilfe hat sie unsere Website entdeckt und nicht gezögert. Genau wie wir.
Ab sofort übernimmt Christine die “Lokalredaktion” des Wolkenkratzer-Blogs. Sie wird unter der Rubrik “Hanauer Landstraße” in Wort und Bild berichten, was ihr so auffällt – auf der Hanauer.
Tatsächlich wandelt diese Straße im Schatten der entstehenden EZB-Festung fast täglich ihr Gesicht und es gibt viel zu entdecken. Und ab jetzt könnt ihr Christine auf ihren Streifzügen durch den Osten Frankfurts begleiten – vorbei an Baustellen, Agenturen, Automobilmarken und Rindswürsten.
Thomas Hobein